Saisonabschlussradtour 2025
Am 25.10.2025 ging es als 2-Flüsse Radtour entlang der Ilse und Ecker zur diesjährigen Saisonabschlusstour des ADFC KV Ostharz.

Am Samstag, 25. Oktober 2025 veranstaltete der ADFC Kreisverband Ostharz seine diesjährige Saisonabschlusstour.
Trotz herbstlicher Temperaturen, der Vorhersage unbeständigen Wetters mit Sturmböen und aufgrund von Gleisarbeiten im Harzkreis fehlender Zugverbindungen, trafen sich 6 Radbegeisterte am Bahnhof in Ilsenburg, um gemeinsam eine geführte Tour entlang der Ilse und Ecker in Angriff zu nehmen.
Von Ilsenburg aus folgten wir mit Rückenwind dem Ilseradweg in Richtung Veckenstedt und der geschichtsträchtigen alten Ortschaft Wasserleben, wo wir eine kurze Rast an der Domäne und im angrenzenden Park einlegten. Erstmals 1187 urkundlich erwähnt, war Wasserleben seit dem 13. Jahrhundert ein bedeutender Wallfahrtsort, wovon die in dieser Zeit erbaute Dorfkirche St. Sylvestri und die Domäne, ein ehemaliges Nonnenkloster des Zisterzienserordens zeugen. Nach Auflösung des Klosters wurden die Gebäude als Gutshof der Grafen Stolberg-Wernigerode genutzt. 1852 legte der damalige Gutspächter Henneberg einen verträumten Park im englischen Landschaftsstil an, der im Zentrum des Ortes zum Verweilen einlädt.
Unsere Fahrt führte uns bei mittlerweile sonnigem Wetter weiter zur am Südhang des Großen Fallsteins gelegenen Fachwerkstadt Osterwieck. Neben den vielen alten Fachwerkhäusern bestimmen die romanischen Kirchen St. Nicolai und St. Stephani das Stadtbild. An St. Stephani wurden wir sehr freundlich von Wolfgang Mischke begrüßt, der sich als Mitglied der Kirchengemeinde bereit erklärt hatte, die Kirche für uns zu öffnen und eine ehrenamtliche Führung anzubieten. Nach einem kurzen Abriss zur Stadt- und Kirchengeschichte, deren Ursprünge auf die Zeit Karls des Großen zurückgehen, wurde uns die über Jahrhunderte gestiftete Einrichtung der liebevoll und mit viel Engagement aus Ost und West restaurierten Kirche erläutert. Hierfür bedanken wir uns noch einmal herzlich.
Zur Mittagspause kehrten wir anschließend in die Fallsteinklause ein, um uns für den Rückweg zu stärken. Bei Gegenwind und bedecktem Himmel mussten nochmals alle Kräfte mobilisiert werden. Über Feld und Flur erreichten wir das im Eckertal am „Grünen Band“ gelegene Dörfchen Abbenrode. Wir steuerten das Café Grünspan an, eine umgebaute Scheune, um uns am Ofen aufzuwärmen und den Kaffee und die selbst gebackenen Kuchen zu genießen.
Entlang der Ecker und des ehemaligen Verlaufs der innerdeutschen Grenze erreichten wir das am Ortsausgang von Stapelburg gelegene Grenzdenkmal. Hier wartete schon Sven Müller vom Heimatverein Stapelburg auf uns, der uns sehr authentisch anhand historischer Fotos und Dokumente den ehemaligen Grenzverlauf, die menschenverachtende Bestückung der Grenzanlage mit Selbstschussanlagen, die an diesem Ort frühe Öffnung der Mauer 1989 – übrigens der erst zweite Mauerdurchbruch nach dem allbekannten in Berlin – verdeutlichte. Wir durften auch einen Blick in den unterhalb des ehemaligen Grenzturms gelegenen Schutzbunker werfen, von dem aus die Aktivitäten der Grenztruppen koordiniert wurden. Herzlichen Dank hierfür.
Von hier aus ging es zurück nach Ilsenburg, wo unsere Tour nach 42 km endete.