Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ostharz

3. Pilger- und Genussradtour war ein voller Erfolg

Gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde in Halberstadt und dem Team der Offenen Moritzkirche veranstalten wir als ADFC Kreisverband Ostharz am 14.September 2025 bereits zum 3. mal unsere Pilger- und Genussradtour.

Bild Gedenkstätte
Bild Gedenkstätte © Wolfgang Schmidt

Am 14.September 2025 waren wir gespannt, wie erfolgreich unsere Vorbereitungen, Ankündigungen und Werbung in diversen Kanälen elektronisch oder klassisch per Handzetteln war und wie viel Mitradelnde wir in diesem Jahr bei der mittlerweile 3. Pilger- und Genussradtour von der Moritzkirche in Halberstadt startend begrüßen durften.
Abweichend von den Routen der letzten beiden Jahre war in diesem Jahr nicht das Kloster Huysburg das Zwischenziel, sondern hatte sich das Vorbereitungsteam für eine topographisch gemäßigtere Route entschieden, um vielleicht den oder die ein oder anderen Radbegeisterten zur Mitfahrt zu bewegen. Auch war uns bewusst, dass der Tag des Offenen Denkmals natürlich durch die zahlreichen Angebote ein gewisses Risiko barg. Aber wir sahen darin auch eine Chance, vielleicht per Rad nicht nur ein Denkmal zu besuchen, sondern vielleicht durch das Fortbewegungsmittel Fahrrad an mehreren Stationen Sehenswertes zu entdecken.

Und so sammelten sich ab dem Morgen am Ende über 40 Personen, die mit uns gemeinsam den Tag auf einer Runde rund um Halberstadt mit dem Fahrrad in Angriff nehmen wollten. Es waren viele bekannten Gesichter, die in jedem Jahr dabei waren. Aber wir kamen auch mit Interessierten ins Gespräch, die zum ersten Mal pilgern und genießen wollten. 
Wer schon einmal beim Team der Offenen Moritzkirche zu Gast war, weiß, was ich meine, wenn ich schreibe, dass nicht nur der idyllische Kirchgarten perfekt vorbereitet war. Sondern auch gefühlt nächtelang durchgebacken sein musste, wenn man das kulinarische „Angebot“ in der Kirche sah. An Getränke und Obst war gedacht. Aber auch an Schmalzstullen, um den Energiehaushalt vor der Tour noch einmal aufzufüllen. Auch wenn wir uns in den Berichten jedes Jahr vielleicht wiederholen. Aber die Arbeit der Vorbereitung kann meiner Meinung nach nicht hoch genug bewertet werden.

Am Morgen zeigte der Blick in den Himmel schon die ersten Anzeichen eines schönen Wetters, was uns dann abgesehen vom teilweise böigen Wind durch den ganzen Tag begleiten sollte. Schon vorm angekündigten Start der Anmeldung um 9:00 Uhr an der Moritzkirche fanden sich die ersten Interessierten und Mitradelnden in und um die Kirche ein. Nach den ersten Gesprächen und kleinen Stärkungen gab es gegen 9:30 Uhr begleitet durch das Glockenläuten und die ersten Töne der berühmten Jesse-Orgel die inspirierenden Worte und den Segen für die heutige Radtour durch den Pfarrer Dr. Göhler.

Jetzt nicht nur körperlich gestärkt sammelte sich die wachsende Anzahl der Teilnehmer vor der Kirche, um noch ein paar Worte durch den Mitorganisator Wolfgang Michaluki vom Team der Offenen Moritzkirche und dem ADFC-zertifizierten Tourenguide Frank Dömges zur Einweisung der Mitradelnden.

Pünktlich um 10:00 Uhr starteten mittlerweile knapp über 40 Mitfahrerinnen und Mitfahrer, um den ersten Anstieg am Hohen Weg Richtung Martinikirche zu bewältigen. Weiter ging es dann durch die Spiegel- und Westerhäuser Straße dem südlichen Stadtrand in den Spiegelsbergen entgegen. Den ersten kurze Halt gab es an der Medingschanze. Eine historische Grabenanlage aus dem Ersten Weltkrieg, die heute teilweise freigelegt wurde und besichtigt werden kann. Wolfgang Michaluki begleite die Tour und gab auch an dieser Station einen kleinen historischen Abriss zu dieser Anlage. Die Fahrt führte uns dann weiter durch idyllische Waldwege in Richtung Langenstein, wo wir den nächsten Halt an einer Gedenkstätte aus den dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte machten. An der Gedenkstätte des Außenlager des KZ Buchenwald hier in Langenstein-Zwieberge sprach am Gedenkstein des ehemaligen Apellplatzes unser Tourenguide über die zahlreichen Opfer und die historische Bedeutung auch bis in die heutige Zeit für solche Orte der Erinnerung und des Gedenkens.

Danach ging es weiter zu den Höhlenwohnungen in Langenstein, die an diesem Tag des Offenen Denkmals sehr gut besucht waren. Dort gab uns ein Mitglied des Vereins, der sich für Pflege und Unterhaltung dieses Kleinods bemüht, einen sehr informativen Vortrag zur Historie. Leider lag noch einiges Sehenswerte auf unserer Strecke, so dass wir dort bald weiterradelten, aber die Höhlenwohnungen tauchen sicher auf der ein oder anderen ToDo Liste auf.

Nun radelten wir bergab in Richtung Ortsmitte, um an der Franziskus Kapelle vorbei schließlich am Pfarrhaus von Langenstein einzutreffen, wo uns das Team der Kirchengemeinde um Frau Brüser in überwältigender Gastfreundschaft mit einem Angebot überraschte, bei dem der Name Imbiss in jedweder Art untertrieben wäre. Von Schmalzbroten mit und ohne Käse über selbst geerntete Pfirsiche, Birnen und Äpfel und anderes Obst war reichlich gedacht. Dazu gab es kalte Getränke zur Erfrischung und auch Kaffee. An dieser Stelle noch einmal einen ganz großen Dank für gelebte Gastfreundschaft im Pfarrhaus in Langenstein. Schweren Herzens und den selbstgesteckten Zeitplan im Hinterkopf ging es dann aus Langenstein hinaus über Böhnshausen, um dann über landwirtschaftliche Wege das Gut Mahndorf zu erreichen. Hier entschieden sich einige, direkt den Rückweg nach Halberstadt anzutreten. Aber der Großteil der Teilnehmer kämpfte sich bravourös teilweise ohne elektrische Unterstützung gegen den böigen Wind auf der Kreisstraße gen Ströbeck.

An der Kirche St. Pancratius wurden wir freudig begrüßt von Frau Heizmann vom Gemeindekirchenrat in Ströbeck. Sie erzählte uns einiges über die Geschichte der Kirche und lud im Anschluss alle Interessierten zu einer kleinen Andacht mit gemeinsamen Singen und Beten ein. Auch in der Kirche Ströbeck war an Erfrischung durch Obst und Getränke gedacht. Nun konnte der letzte Teil der diesjährigen Pilger- und Genussradtour in Angriff genommen werden. Entlang des Weges erwarteten uns noch Obst in Hülle und Fülle an den Chausseebäumen, der den ein oder anderen Halt nach sich zog. So erreichten wir immer noch bei bestem Wetter mit der Sargstedter Siedlung wieder den Stadtrand von Halberstdt. Durch diese ging es dann auf Nebenstraßen zurück zu unserem Ausgangspunkt in der Altstadt von Halberstadt, die altehrwürdigen Mauern von St. Moritz

Hier erwartete uns nach über 30 Kilometer Radfahrt die „Belohnung“ in Form von Kaffee, Kuchen, Salaten, Bockwürsten und leckeren Steaks und Würstchen vom Holzkohlegrill, die durch die fleißigen Hände des Teams in der Moritzkirche zubereitet wurden. Man sah rundum in zufriedene Gesichter. Aus Stolz über die gefahrenen Kilometer, aus Genuss über das leckere Essen oder auch aus Freude über das Miteinander und die anregenden Gespräche unter den Teilnehmenden und Gästen.

Nach dem kulinarischen Genuss bot der ADFC Kreisverband noch Fahrradcodierungen an. Diese Möglichkeit, sein Rad codieren zu lassen, wurde durch einige Menschen genutzt.

Wie auch in den letzten Jahren kamen schon, kaum, dass die ersten Räder abgestellt waren, die Fragen nach Termin und Route im nächsten Jahr. Unter den Organisatoren gibt es schon erste Ideen, die noch konkretisiert werden. Aber eins ist aus Sicht des ADFC KV Ostharz sicher. Es wird auf alle Fälle eine 4. Pilger- und Genussradtour gemeinsam mit dem tollen Team der Moritzkirche geben.

Ich hoffe, dass alle Mitradelnden einen schönen Tag vor, während und nach der Tour mit uns hatten. Vielleicht die ein oder andere Inspiration zu Ausflügen im näheren Umland erhalten hat und vielleicht auch mal abseits vom Radfahren einfach mal zur Offenen Moritzkirche hineinschaut. Denn dort wird Gastfreundschaft nicht nur zu solch besonderen Anlässen gelebt, sondern zu jedem einzelnen Tag, an denen die Tür zur Moritzkirche offensteht.

Am Ende, aber nicht als Letztes, bedanke ich mich auch bei all unseren Mitstreitern vom ADFC Kreisverband Ostharz, die mit vor- und nachbereitet haben, die als Tourenguide fungiert haben und bei der Codierung unterstützt haben. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.


https://ostharz.adfc.de/neuigkeit/3-pilger-und-genussradtour-war-ein-voller-erfolg

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